Laufzeit: 2020 - 2023
Projektkürzel: IPA-166-Licht
Deskriptoren: Arbeitsumwelt, Arbeitsbedingte Erkrankungen, Arbeitsbedingte Gesundheitsgefahren,
Ziel
Ziel der Studie ist die Verbesserung der Gesundheit der Beschäftigten durch die Umsetzung circadianer Beleuchtungsstrategie. Dabei sollen kurz- wie längerfristige Effekte von drei Interventionsstrategien an Beschäftigten in der Metallbranche im Rahmen eines Verbundprojekts untersucht werden.
Ausgangssituation
Licht ist für die Konzentrationsfähigkeit und somit für die Vermeidung von Fehlern und Unfällen am Arbeitsplatz wichtig. Ständig wechselnde und unnatürliche Licht-Tagesprofile können jedoch zu einer Desynchronisation der biologischen Tagesrhythmen führen und werden daher mit der Entstehung von Schlafstörungen und einer Reihe von Krankheiten, wie z.B. Krebs, Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen, in Verbindung gebracht. Die Auswirkungen von neuen, dynamischen Beleuchtungssystemen am Arbeitsplatz wurden bisher nur in wenigen arbeitsmedizinischen Studien im Feld untersucht.
Studiendesign
Im Rahmen der Interventionsstudie sollen Beschäftigte sowohl im Dreischichtsystem mit Nachtschichten als auch im Zweischichtsystem mit Früh- und Spätschichten untersucht werden. Dabei sollen drei wichtige Ansätze zur Verbesserung individueller Lichtprofile 1) dynamische Beleuchtung am Tag, 2) dynamische Beleuchtung am Abend und in der Nachtschicht und 3) individualisierte, Lichtempfehlungen geprüft werden.
Die Studie soll praxisrelevante Kenntnisse über die Effekte des Einsatzes dynamischer Beleuchtungssysteme am Arbeitsplatz unter Berücksichtigung individueller Faktoren der Beschäftigten generieren. Die Intervention wird eine wichtige Datengrundlage für einfache und innovative Maßnahmen zur Verbesserung der Gesundheit am Arbeitsplatz für Arbeitgeber, Beschäftigte und Entscheidungsträger im Bereich der Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz liefern.
SK 2-Leitlinie: Gesundheitliche Aspekte und Gestaltung von Nacht- und Schichtarbeit
Rabstein S, Behrens T, Pallapies D, Eisenhawer C, Brüning T: Schichtarbeit und Krebserkrankungen. Zbl Arbeitsmed 2020; 70: 249-255 DOI: 10.1007/s40664-020-00398-3
Wichert K, Rabstein S, Stanford J, Erbel R, Arendt M, Keimer A, Dragano N, Hoffmann W, Lerch mM, ....Jöckel KH, Brüning T, Behrens T: Associations between shift work and risk of colorectal cancer in two German cohort studies. Chronobiol Int 2020; 37: 1235-1243 DOI: 10.1080/07420528.2020.1782930
Behrens T, Burek K, Pallapies D, Kösters L, Lehnert M, Beine A, Wichert K, Kantermann T, Vetter C, Brüning T, Rabstein S. Decreased psychomotor vigilance of female shift workers after working night shifts. PLoS ONE 2019; 14: e0219087 DOI: 10.1371/journal.pone.0219087
Rabstein S, Burek K, Lehnert M, Beine A, Vetter C, Harth V, Putzke S, Kantermann T, Walther J, Wang-Sattler R, Pallapies D, Brüning T, Behrens T: .Differences in twenty-four-hour profiles of blue-light exposure between day and night shifts in female medical staff. Sci Total Environ 2019; 653:1025-1033 IF: 5.589 DOI: 10.1016/j.scitotenv.2018.10.293
Lehnert M, Beine A, Burek K, Putzke S, Schlösser S, Pallapies D, Bbrüning T, Behrens T, Rabstein S. Vitamin D supply in shift working nurses. Chronobiol Int 2018; 35: 724-729 DOI: 10.1080/07420528.2018.1424719